Schwangerschaft & Familie

Vegane Schwangerschaft: Interview mit Lisa von Ich lebe grün!

4. September 2015

Während meiner veganen Schwangerschaft und auch danach, stand ich erstmal alleine da. Ich kannte keine andere vegane Mama und hätte mir manchmal schon gern einen Austausch gewünscht. Dank der sozialen Netzwerke fand ich schnell Gruppen, die sich mit veganer Schwangerschaft und Kinderernährung auseinandersetzen. Das half mir bei vielen Fragen weiter!

Aber auch im echten Leben habe ich nun ein paar liebe Mütter kennen gelernt, die selbst vegan leben und ihre Kinder zumindest vegetarisch ernähren wollen. Mit tut es gut zu wissen, dass ich nicht alleine mit meiner Entscheidung da stehe und bin erleichtert, mich dafür auch nicht ständig rechtfertigen zu müssen!

Heute habe ich wieder ein Interview für Dich über eine vegane Schwangerschaft. Lisa schreibt auf Ich lebe grün! über ihren veganen Alltag und hat spannende Themen auf dem Blog!

Vegane Schwangerschaft: Lisa von Ich lebe grün!

Vegane Schwangerschaft: Lisa von Ich lebe grün!

Erzähle doch kurz von dir und verrate uns, wie lange du schon vegan lebst!

Mein Name ist Lisa Albrecht und ich bin 31 Jahre alt. Wir wohnen aktuell in Mittelhessen, nicht weit von Gießen. Ich habe in Darmstadt Kommunikationsdesign studiert und anschließend, bis zur Geburt meiner Tochter, als selbstständige Diplom-Designerin gearbeitet. Nach einer kurzen Pause habe ich jedoch den kreativen Beruf trotzdem nicht auf den Nagel gehängt. Schon ziemlich lange blogge ich aus Leidenschaft auf ichlebegrün.de (über den veganen Alltag) und seit kurzem auch auf lisa-albrecht.de (über Naturkosmetik und Lifestyle). Vegan lebe ich konsequent seit meiner Schwangerschaft, also nun schon über zwei Jahre. Davor war ich elf Jahre Vegetarierin, obwohl ich irgendwann keine Eier mehr aß und auch der Milchkonsum immer weniger wurde.

Hast Du während deiner veganen Schwangerschaft besonders auf deine Ernährung geachtet oder supplementiert?

Ich habe keinen Zucker in zugesetzter Form gegessen und auch kein Weißmehl. Ich habe am Anfang der Schwangerschaft mit einem veganen Produkt supplementiert (Vitamin D, Folsäure, B12), später jedoch nahm ich nur B12 und ab und zu Eisen zu mir. Meine Blutwerte waren sehr gut, das Eisen ist jedoch irgendwann etwas runter gegangen, war aber nie grenzwertig. Ich habe fast Null Junkfood gegessen. Viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, alles frisch zubereitet und immer nach meinem Lustempfinden.

Welche Erfahrung hast du bezüglich deiner veganen Schwangerschaft gemacht? Wie hat dein Umfeld darauf reagiert?

Ich habe ja direkt, kurz nach dem ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, auf alle tierischen Produkte verzichtet. Mir ging es davor gesundheitlich nicht immer gut. Ich tippe, die Milchprodukte haben mir nicht gut getan. Deshalb – ging es mir in der Schwangerschaft teilweise sogar besser als in der Zeit davor. Ich hatte keine Gelüste auf Milchprodukte oder gar Fleisch in der Schwangerschaft. Mein Umfeld hatte keine Probleme. Jeder wusste, dass ich sehr gut informiert bin und auf meine Ernährung achte. Selbst die Ärztin, die mich in der Schwangerschaft betreut hat, hat verstanden, dass alles auch mit veganer Ernährung wunderbar geht.

Hast Du vielleicht Tipps für zukünftige vegane Schwangere?

Wichtig ist, sich klar zu machen, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist. Wir müssen uns nicht rechtfertigen für unsere Überzeugungen und Wünsche. Man muss sich einfach genau überlegen, was man möchte. Wenn man sich für eine vegane Lebensweise entschlossen hat, sollte man sich einfach gut informieren und sich nicht von anderen reinreden lassen. Überhaupt finde ich, sobald man auch noch für ein Baby verantwortlich ist, muss man seinen Standpunkt genau kennen und dazu stehen. Während der Schwangerschaft, Geburt und der ersten Zeit mit dem Baby müssen unglaublich viele wichtige Entscheidungen getroffen werden. Und wenn man eine etwas andere Vorstellung hat, muss man seine Entscheidung klar und stark kommunizieren können.

Wird dein Kind auch vegan aufwachsen?

Ich werde meinem Kind selbstverständlich meine Werte und Sichtweisen vorleben. Ich werde ihm beibringen, Dinge zu hinterfragen und zu reflektieren. Ganz egal wohin die Reise gehen wird, ich begleite und unterstütze mein Kind. Es muss nicht vegan leben. Mein Kind ist ein neuer Mensch mit eigenen Vorstellungen. Wenn es alt genug ist, dann kann es selbst entscheiden, was es will oder nicht. Ich kann ihm nur meine Werte mitgeben, was es daraus macht, bleibt seine ganz persönliche Sache.

Ich lebe grün!

Lisas Blog: Ich lebe grün!

Liebe Lisa, vielen Dank für das Interview!

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